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AutorenbildStephan Hänni

Schlaf, die Magie des Lebens


Über 200 Fragen kurz erläutert
Schlaf, die Magie des Lebens


1: Schlafen Männer und Frauen unterschiedlich?


Ja, Frauen schlafen im Durchschnitt länger und tiefer als Männer.

Interessanterweise treten bei Frauen häufiger Schlafstörungen auf. Dies könnte mehrere

Gründe haben. Einerseits geben viele Männer nicht zu, dass sie einen schlechten Schlaf haben. Aber auch die weiblichen Hormone und ihre Veränderungen über die Lebensspanne könnten hierbei ein ganz wichtiger Grund sein. Ich habe zudem in all meinen Beratungen die Erfahrung gemacht, dass Frauen senibler auf ihre Gesundheit reagieren und es ihnen somit auch eher auffällt, dass der Schlaf allenfalls schlechter geworden ist.

Ein weiterer Faktor, der mir zumindest im letzten Jahr stark auffiel ist, dass Frauen mehr Wert auf einen guten Schlaf legten und somit auch mehr Wert auf die Qualität eines guten Bettes.

2: Hilft ein guter Schlaf bei einem Trauerfall?

Mit einem guten Schlaf lässt sich nach Ansicht der Wissenschaftler das Risiko für Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) senken.​

3: Ich war für eine Woche in den Ferien und habe super gut geschlafen und meine Rückenschmerzen waren wie weggeblasen.

Zu meinem erstaunen war es ein ganz einfacher, günstiger Bettinhalt. Zwei Wochen nach den Ferien waren die Schmerzen wieder da...

Es kann verschiedene Gründe haben. In den Ferien konnten Sie abschalten und der Altagsstress war weg. Dazu kann auch das "Klima" eine Rolle gespielt haben. Grundsätzlich ist es so, dass wenn man entspannt ist, uns der Schlaf einfacher aufsucht.

Es könnte aber auch ein Wechseleffekt oder wie man so schön sagt, eine Reizverschiebung stattgefunden haben. Wenn man auf einem neuen oder anderen Bettinhalt liegt, wird auch die Wirbelsäule in eine andere Stellung gebracht und belastet oder eben allenfalls entlastet. Bestehende Reize werden dadurch neutralisiert und die Schmerzen verschwinden für den Moment.

Es kann also sein, dass die Reizeinwirkung an der Wirbelsäule etwas nach unten oder oben verschoben wird. Dadurch werden stellen mehr belastet, welche womöglich "noch" schmerzunempfindlicher oder robuster sind.

4: Ich schlafe schlecht. Kann Fernsehen das Einschlafen fördern?

Es gibt eine Studie welche belegt, dass über 50% der Menschen, welche unter Einschlafproblemen leiden, den Fernseher als Einschlafhilfe benutzen.

Wer jedoch den Fernseher benutzt um einzuschlafen, geht Gefahr einen oberflächlichen und wenig erholsamen Schlaf zu haben. Wer dann auch noch im Wohnzimmer einschläft und nach dem aufwachen mitten in der Nacht ins Bett schlendert..., macht sich keinen Gefallen.​

5: Mein Mann schläft unendlich lang. Ist das normal?

Es gibt Nachtmenschen, sogenannte Eulen, welche zwischen 24.00-02.00 Uhr zu Bett gehen und wenn möglich am Morgen länger schlafen.

Dann gibt es die Frühaufstehenden, die sogenannten Lerchen, welche früher ins Bett gehen und auch früher aufstehen.

Während Eulen in der Regel gegen Ende des Tages Ihr Leistungshoch haben, so ist dies bei den Lerchen am Morgen.

In der heutigen Leistungsgesellschaft haben Eulen nicht die besten Voraussetzungen, ausser sie arbeiten auf einem Gebiet, wo sich ihr Biorhythmus so richtig entfalten kann. Ansonsten kann es ab und wann vorkommen, dass die Eule in einem „sozialen Jetlag“ landet.

Dieses Schlafdefizit gleichen die Nachteulen hoffentlich am Wochenende ein wenig aus, ansonsten kann es sogar zu Krankheiten führen.

6: Ist es nützlich für einen guten Schlaf, am Abend Sport zu betreiben?


Es empfiehlt sich am Abend ab ca. 19 Uhr auf intensive Aktivitäten zu verzichten. Auch anstrengende Kopfarbeit sollte vermieden werden. Es gilt alles zu vermeiden, was zur Anhebung der Körpertemperatur und Erhöhung der Hirnaktivität führen könnte. Optimal wäre es vor dem Zubettgehen etwas zu lesen, kuscheln oder eine entspannte Musik zu hören. Auch ein gemütlicher Spaziergang kann eine gute Einschlafhilfe sein.

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7: Wie viel Schlaf ist optimal?


Der Schlafbedarf eines Menschen hängt von mehreren Faktoren ab. So können unsere Gene, unser Alter, der momentane Gesundheitszustand, Schlafroutine und unsere innere Uhr ein Wörtchen dabei mitsprechen.

Über 85% der Erwachsenen benötigen jedoch pro Nacht 7 bis 8 Stunden guten Schlaf.

Jeder Mensch ist ein Unikat, daher sollte man mit gewissen Zahlen immer vorsichtig sein.

Ein entscheidender Punkt ist jedoch die Schlafqualität.

8: Muss ich immer zur selben Zeit ins Bett gehen?

Immer zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen wäre natürlich gut. Doch viele Menschen, gerade solche welche in einer Schichtarbeit beschäftigt sind, können dies nicht umsetzen.

Wenn man ans Wochenende denkt, so machen so einige auch da eine Ausnahme und bringen ihren Rhythmus ins Schwanken. Achten Sie auch darauf, welchen Biorhythmus der Ihre ist. Denn auch hier wird oft ganz toll gesündigt.

Ist der Rhythmus erst einmal gestört, hat man oft Probleme mit dem Einschlafen.

Ein guter Ansatz ist auch darauf zu schauen, immer zur gleichen Zeit aufzustehen.

9: Kann man sterben, wenn man zu wenig oder gar keinen Schlaf hat?

Diese Frage ist wohl schon aus ethischen Gründen für Wissenschaftler nicht überprüfbar. Es sprechen aber tatsächlich viele Fakten dafür. An der University of Chicago haben Schlafwissenschaftler Tests an Ratten durchgeführt und diese einem Schlafentzug ausgesetzt. Das Immunsystem und der Stoffwechsel der Ratten wurde durch den Schlafentzug total geschwächt. Es entstanden Tumore welche dazu führten, dass die Tiere nach 21 Tagen starben. Wenn ein Mensch sich einem 24 Stündigen Schlafentzug aussetzt, verhält er sich wie ein Betrunkener, mit ca. 1,0 Promille Alkohol im Blut. Dazu reagieren Menschen auf einen Schlafentzug gereizt und aggressiv. Wer drei Tage nicht schläft, geht gewaltige, gesundheitliche Risiken ein.

10: Nützt ein Mittagsschlaf bei Schlafstörungen etwas?

Bei Schlafstörungen hilft auch ein Mittagsschlaf in der Regel nur bedingt etwas. Gerade auch Menschen, welche nicht gut einschlafen können , sollten eher darauf verzichten. Wenn jemand Schlafstörungen hat und über Mittag ein Nickelchen macht, kann es sein, dass sich der sogenannte Schlafdruck nicht richtig aufbaut und so am Abend das Einschlafen noch erschwert. Wenn man schlecht schläft, sollte man sich über den Tag wenn möglich viel bewegen und erst ins Bett gehen, wenn man wirklich müde ist. Achten Sie aber darauf, dass Sie am Abend keinen intensiven Sport ausüben, welcher den Kreislauf noch zusätzlich anregt und das Einschlafen dadurch zusätzlich stört. Achten Sie auch darauf, dass Sie ein gutes Bettsystem haben, damit dem Schlaf dann auch wirklich nichts mehr im Wege steht.

11: Braucht man im Alter weniger Schlaf?

Ältere Menschen benötigen nicht weniger Schlaf. Es ist aber so, dass der Schlaf anders ist. Das Durchschlafen- oder länger Schlafen nimmt in der Regel ab. Diese Schlafdefizite kompensieren ältere Menschen aber leichter, da sie ihren Tagesablauf in der Regel freier bestimmen und am Tage kurze "Schläfchen" halten können. Schlafforscher haben herausgefunden, dass es für den Körper ein natürliches Bedürfnis wird, während dem Tag ein kleines Nickerchen zu machen.


12: Kann «Schnarchen» eine Beziehung belasten?

Ja. Einerseits ist es für die betroffene Person sehr ungesund zu «Schnarchen» und andererseits ist es ganz klar, dass eine Beziehung massiv darunter leiden kann. Es sind heute ca. 30% der Erwachsenen welche schnarchen. Männer sind dabei leicht in der Mehrheit. Beim Schlafen entspannen sich die Muskeln im Körper. Dies führt häufig zum Herabsinken des Unterkiefers. Wenn das Gaumensegel beim Atmen schwingt, entstehen die störenden Schnarch-Geräusche. Auch kann es geschehen, dass der hintere Teil der Zunge in den Rachen beim Rückenschlafen zurückfällt. Ganz gefährlich kann es sein, wenn noch Atemaussetzer dazu kommen. (Schlafapnoe – Wenn Sie das Gefühl haben darunter zu leiden, so suchen Sie bitte einen Arzt oder Schlafmediziner auf.) Schlechtes Schlafen schlägt in vieler Hinsicht auf die Gesundheit und den Gemütszustand der betreffenden Personen aus. Wenn nun der Partner oder die Partnerin wegen eines «Schnarchers» auch nicht ein- oder durchschlafen kann, hat es mit der Zeit Einfluss auf die Beziehung.

13: Ich schlafe schlecht ein. Hilft «Schäfchenzählen» etwas beim Einschlafen.

An der Oxford University in Großbritannien haben sich Wissenschaftler dem Einschlafen gewidmet. Dabei untersuchten Sie in Testgruppen unterschiedliche Verfahren, um Einschlafen zu können. Bei den Testschläfern kam heraus, dass «Schäfchen» zählen oder an nichts zu denken, ca. 20 Minuten länger brauchten, um in den Schlaf zu kommen als Teilnehmer der Studie, welche sich eine entspannende Szene in den Gedanken vorstellten. (z. B. am Strand liegend, am Bach sitzend.) Die Begründung war, dass das Zählen der «Schäfchen» eher als stressig empfunden wurde. Es ist ja längst bekannt, dass wer ganz entspannt ist, besser einschlafen kann. Da jedoch jeder Mensch anders reagiert, kann es tatsächlich helfen besser einzuschlafen. Zumindest ist es besser, als sich mit den Problemen des vergangenen Tages zu beschäftigen.


14: Ist das Schlafen in kalten Zimmern besser?

Wenn der Schlafraum zu warm ist, kann sich der Körper weniger gut abkühlen. Ist es zu kalt, beugt der Körper durch Erwärmen vor und die Muskelanspannung wird bei zu kalten Temperaturen zusätzlich gebremst, was aber für einen gesunden Schlaf notwendig ist. Es ist also in beiden Fällen nicht optimal. Bei einer guten Bettausrüstung inkl. Schlafanzug, soll die Temperatur im Schlafzimmer zwischen 16 Grad Celsius und 18 Grad Celsius sein.


15: Stimmt es, dass ich bei einem guten Schlaf nicht aufwache?

Selbst ein guter Schläfer kann in der Nacht aufwachen, was ein ganz normales Phänomen ist. Es ist sogar so, dass die meisten Menschen nachts beim Schlafen mehr Schlafunterbrechungen haben als Sie denken. Teilweise erwacht man bis zu 10 Mal pro Stunde für einige Sekunden oder bis zu 25 Mal pro Nacht sogar für länger als eine Minute. Ist die Wachphase länger als 3 bis 5 Minuten wird man sich dessen bewusst. Dies kann ein bis fünfmal pro Nacht geschehen und die Schlafenden empfinden ihren Schlaf danach als schlecht oder gestört. Wissenschaftler glauben zu wissen, dass diese längeren Wachphasen ein verankerter Schutzmechanismus ist, da früher die Schlafumgebung nicht so sicher war wie heute.


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